Bei der Beschreibung von Krankheiten nimmt man unter anderem die Symptomatik in den Blick, Symptome, Syndrome und Co. Vielleicht lässt sich hieraus etwas fürs Glück lernen. Und die Pathologie auf den Kopf stellen? Der Glücksimpuls des Tages.
Es erscheint ein altersangemessen gekleideter, leicht adipöser Patient, im Kontaktverhalten unsicher wirkend. Zu allen Qualitäten vollständig orientiert. Konzentration und Mnestik ungestört. … Deprimiert, ängstlich. Insuffizienzgefühle … und so weiter. Das könnte ein Ausschnitt eines psychischen (oder defizitorientierter: psychopathologischen) Befundes sein. Die systematische Beschreibung einer psychologischen oder psychiatrischen Untersuchung. Das täglich Brot vieler Berufsgruppen.
Glücksbefund statt Pathologie, Träume statt Alpträume
Ich stelle mir die Frage, ob sich die Idee eines solchen systematischen Berichts nicht auch umdrehen ließe. Aus dem psychopathologischen Befund würde ein glücksbezogener Befund, ein Glücksbefund. Oder – in der Tradition der so genannten Salutogenese – ein gesundheitsbezogener Befund. Die Ressourcen im Vordergrund, die Möglichkeiten und Möglichkeitenräume, Spielräume. Die Träume, Tagträume, Visionen, Ideen. Die Bedürfnisse und das bunte Spiel der Gefühle. Und vieles mehr. Wenn man so will: die Symptome des Glücks.
Die Symptome des Glücks
Es ist sicherlich schwierig, das menschliche Glück zu definieren, wenngleich es häufig einfach ist festzustellen, dass es gerade oder dauerhaft zugegen ist. Gleiches gilt für das Unglück und die Krankheit. Je abstrakter man fragt, desto entfremdeter die Antwort?! Dann ist es häufig leichter zu beschreiben, was ist. Was wir fühlen. Wie sich das anfühlt. Auch wenn sich die Worte trotzdem überschlagen mögen. Im Glück, da ist so vieles, so viele Facetten und Verästelungen, Formen und Leerstellen. Und doch könnte es sie geben, die Symptome des Glücks. Das ist nicht nur die Annahme dieses Blogs, sondern aller Forscher und Menschen, die über das Glück nachdenken, sich dazu austauschen und zu verstehen versuchen, was sich dahinter verbergen mag.
Vielleicht ließen sich diese Symptome sammeln und systematisieren. So dass sich am Ende eine nahezu unendliche Fülle an Varianten und Erscheinungsformen des Glücks relativ kompakt beschreiben ließe, auch wenn DAS GLÜCK AN SICH ein Mysterium bleiben mag.
Es erscheint lächelnd eine Dame. Sie berichtet von …
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