Manchmal vergessen wir unseren wahren Gestaltungsspielraum und werden zum scheinbar passiven Opfer der Umstände. Besonders dann gilt es sich daran zu erinnern, dass wir der Kapitän oder die Kapitänin unseres Lebensschiffs sind und niemand sonst. Der Glücksimpuls des Tages.
Das Lebensschiff
Du bist der Kapitän bzw. Kapitänin deines Lebensschiffs.
Die Metapher vom Leben als (See-)Reise ist alt. Wir finden sie bereits in der Antike (etwa bei Seneca) oder in der Neuzeit beim Gelehrten Samuel Johnson (1709-1784). Der Sprung zur Metapher von der Kapitänin des Lebensschiffs ist dabei nicht weit.
Was ist damit gemeint? Gemeint ist, das wir die Navigatoren, die Lenker unseres Lebens sind. Wir bestimmen den Kurs, das Ziel, die Richtung, die das ganze Schiff, auf dem wir uns befinden, nehmen soll.
Gewiss, es gibt Unwägbarkeiten. Dinge, auf die wir nur einen begrenzten Einfluss haben. Zu nennen wären hierbei zum Beispiel: das Wetter, die Jahreszeit und Gezeiten, die Arbeitsmoral unserer Crew (vielleicht meutert sie sogar), das Meer bzw. der Ozean mit seinen Abgründen und Untiefen, und schließlich ganz wichtig: die Beschaffenheit unseres Schiffs. Vom Typus bis hin zur Qualität seiner Bestandteile.
Klar, wir können (mit Hilfe) Reparaturen vornehmen, uns gegen Unwetter wappnen, Untiefen ausweichen usw. Es wird aber immer einen Rest an Unwägbarkeit, Unbeeinflussbarkeit geben, selbst wenn wir uns der Illusion der Kontrolle hingeben.
Dennoch sind wir der Mittelpunkt unseres eigenen Lebens, die wichtigste Person auf unserem persönlichen Lebensschiff. Manchmal, besonders in Stressphasen und Krisen, vergessen wir das vielleicht. Dann fühlen wir uns wie die sprichwörtlichen Nussschalen auf dem Ozean: seiner Gewalt und seinem Wirken völlig ausgeliefert. Den Launen Poseidons, wenn man so will.
Doch für das Glücken unserer Reise, für unser Lebensglück, ist es wichtig, eine Gestalterhaltung einzunehmen. Sich als selbstwirksam zu erleben. Dies gelingt nicht aus der Position einer Gallionsfigur heraus oder des am Mast gefesselten Matrosen. Wohl aber aus der Position des Kapitäns oder Kapitänin.
Erinnere dich daran, dass du der Kapitän bist
Manchmal fällt es nicht leicht, das zu glauben, nämlich, dass ICH der Kapitän bin und niemand sonst (und es auch niemand sonst jemals sein könnte). Ich kann (darf und muss) mein Leben selbst in die Hand nehmen, auch wenn ich natürlich von anderen Unterstützung erfahren kann. Es ist sicherlich hilfreich, sich dies im Alltag immer wieder durch kleine Dinge zu beweisen. Nämlich: dass ich dazu in der Lage bin, bei allen erwähnten Unwägbarkeiten und allem Gegenwind, mein Leben, mein Lebensschiff, selbst zu steuern. Auch wenn es manchmal keine Erfolgsgarantie gibt, dass ich am Ende dort angekommen sein werde, wohin ich ursprünglich wollte.
Wie kann man sich selbst dies beweisen? Zum Beispiel indem ich regelmäßig Dinge tue, die ICH sinnvoll und lustvoll finde, ganz unabhängig davon, wie „die Leut“ dazu stehen. Beziehungsweise indem ich mich regelmäßig als selbstwirksam erlebe und hierdurch mein Bedürfnis nach Kontrolle befriedige.
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Foto: Pixabay
Auch er, (mein Protagonist in diesem Kommentar) bestimmt den Kurs seines Lebensschiffs. Wie aber kann man nachstehend erklären, dass mein „Kapitän“ sein Schiff bewusst in den Untergang navigiert. Ein Opposioneller ( Name ist jedem bekannt) befindet sich, nach rauer See in sicherem Fahrwasser. Plötzlich steuert er sein Lebensschiff nicht ins Lebensglück sondern in Untiefen und Abgründe. Er, mein Kapitän, steuert sein Schiff ins nimmer Wiedersehen.