Paar bei einem Cwtch unter dem Sternenhimmel
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Cwtch: ein schwierig zu übersetzendes Wort aus dem Walisischen. Gemeint ist in etwa eine liebevolle Umarmung bzw. Liebkosung. Alles über seine Magie und warum „cwtchen“ glücklich macht.

Alle Menschen sehnen sich nach Momenten der Geborgenheit, Verbundenheit und des Trostes. Hier tritt nun das walisische Wort „Cwtch“ auf die Bühne, ein kleines Sprachjuwel, in dessen lediglich fünf Buchstaben unglaublich viel Wärme verborgen liegt – was es für den heutigen Glücksimpuls prädestiniert.

Was ist ein Cwtch? (Bedeutung)

Cwtch bezeichnet vereinfacht gesagt eine liebevolle, innige Umarmung (engl. hug, cuddle) – und geht doch weit über eine solche hinaus! Gemeint ist vielmehr eine Umarmung mit Herz und Seele, die einen schützenden, intimen zwischenmenschlichen Raum aufspannt. Die Raum-Metapher leite ich von der zweiten (und möglicherweise ursprünglichen) Bedeutung von Cwtch ab, nämlich Kämmerchen oder Kabäuschen (engl. cubbyhole).

Ein Cwtch verkörpert Geborgenheit, Trost und Liebe in einer einzigen Geste und ist ohne eine gewisse Vertrautheit und Privatsphäre kaum denkbar. Ein Cwtch ist gleichsam eine Zuflucht vor der Welt, ein sicherer Hafen, der uns einen langen Moment lang vor den Stürmen des Lebens schützt. Es ist das Gefühl, wenn man sich in den Armen eines geliebten Menschen geborgen und angenommen fühlt, eine Verbindung, die über Worte hinausgeht und eine tiefe, bedingungslose Zuneigung ausdrückt, gleich ob in einer romantischen oder platonischen Beziehung.

Cwtch (liebende Umarmung) zwischen einem Vater und seinem Kind

Cwtch: Aussprache

Die Aussprache von Cwtch ist ein wenig herausfordernd, fehlt doch scheinbar ein Vokal. Ausgesprochen wird es ungefähr wie „kutsch“ ([kʊtʃ], ähnlich zum Englischen butch, nur mit k, aber nicht wie in: batch), wobei mit ein wenig Fantasie der weiche Klang des „u“ und das fast schon zärtliche „ch“ die Intimität der Geste widerspiegeln.

Warum „cwtchen“ glücklich macht

Ich glaube, „cwtchen“ macht glücklich, weil es mehrere Grundbedürfnisse des Menschen befriedigt. Nach Bindung, Geborgenheit, Verbundenheit, Sicherheit und Schutz, vielleicht auch nach Zugehörigkeit. Und häufig weckt es auch intensive Kindheitserinnerungen – an Gesten der Fürsorge und Liebe durch unsere nächsten Bezugspersonen, etwa als wir uns das Knie aufschürften, Kummer hatten oder uns ängstigten. Man könnte also sagen: Jemanden zu „cwtchen“ bedeutet, dieser Person einen sicheren zwischenmenschlichen Raum zu „geben“.

Cwtch eines Paares, Digital-Art

Fotos: KI & Pixabay

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  • André Martens, Glücksquellen

    André Martens ist studierter Philosoph und Psychologe mit mehrjähriger Erfahrung im Bereich der klinischen Psychologie. Er ist der Gründer des Blogs gluecksquellen.de. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich privat und professionell mit dem Thema Glück.

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