Was machen glückliche Menschen (anders)?

Wenn wir mal annehmen, dass menschliches Glück nicht einfach nur ein Zufallsprodukt, sondern auch das Ergebnis unseres Handelns ist, dann stellt sich die Frage, was glückliche Menschen anders machen als unglückliche. Eine Spurensuche.

Glückliche Menschen vehalten sich anders als unglückliche?

Wir alle streben nach Glück, auch wenn wir darunter vielleicht unterschiedliche Dinge verstehen. Fakt ist nun, dass einige Menschen glücklicher als andere zu sein scheinen. Stellt sich die Frage: Was machen glückliche Menschen anders als unglückliche Menschen? Ist ihnen das Glück einfach in die „Wiege“ gelegt worden? Die Glücksforschung würde sagen: jein, teilweise. Die Glücksbegabung, wenn man so will, ist leider nicht bei jedem Menschen gleich stark ausgeprägt. Dennoch spielt unser Handeln für das Glückserleben eine wichtige Rolle.

Im Folgenden findest du eine Sammlung von Dingen (Verhaltensweisen usw.), die glückliche Menschen typischerweise tun. Oder zumindest mehr oder anders als unglückliche.

Was zeichnet glückliche Menschen aus?

• Glückliche Menschen nehmen ihre eigenen Bedürfnisse besser wahr und streben danach, sie angemessen und ausreichend zu befriedigen. Beispiele sind: Bindung, Autonomie, Lustgewinn und Selbstwertschutz. Natürlich spielt dabei auch die körperliche und allgemeine Gesundheit eine große Rolle.
• Glückliche Menschen verheddern sich weniger in negativen Gedankenspiralen (Grübeln), tappen aber zugleich auch nicht in die Falle der toxischen Positivität.
• Sie verharren nicht im Negativen. Aus Zitronen machen sie Limonade. Bei Regen spannen sie einen Schirm auf, stellen sich unter oder fangen ihn als Blumenwasser auf.
• Sie bleiben auch weniger an der Vergangenheit kleben, es sei denn, es handelt sich um positive Erinnerungen. Fokus ist aber die Gegenwart.
• Gemäß Forschung haben glückliche Menschen eine leicht in Richtung Optimismus und Hoffnung verschobene Perspektive, unglückliche sind hingegen häufig näher dran an der „Realität“.
• Ihnen gelingt der Spagat zwischen Problemlösung/Bewältigung/Coping und Akzeptanz des Unveränderlichen. Ihre Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit) ist höher.
• Sie haben ein deutliches Übergewicht an positiven Erlebnissen gegenüber negativen Erlebnissen, zu welchem sie durch ihr tägliches Tun (z. B. Aufbau eines sozialen Netzes, s. u.) aktiv beitragen. Hieraus resultieren meist auch mehr so genannte positive Emotionen wie etwa Freude oder Stolz (= Lustgewinn).
• Glückliche Menschen verfügen in der Tendenz über ein stabileres soziales Netz als unglückliche. Sie investieren viel Energie in den Aufbau und die Aufrechterhaltung guter, funktionaler zwischenmenschlicher Beziehungen (Familie, Freunde usw.). Hiermit sind meines Erachtens viele weitere Themen verknüpft, so etwa Dankbarkeit, Prosozialität und soziale Unterstützung in Krisenzeiten.
• Sie haben eine tendenziell höhere Selbstwirksamkeitserwartung, sehen sich mehr als Gestalter denn als Opfer.
• Sie erleben häufiger Flow-Zustände.
• Ihnen fällt tendenziell der so genannte Belohnungsaufschub leichter, wodurch sie mittel- und langfristige Ziele eher erreichen.
• Sie meiden (überwiegend) soziale Vergleiche, also Vergleiche mit anderen. Ganz gefeit davor ist allerdings wohl niemand.
• Glückliche Menschen nehmen’s mit dem Glück nicht zu ernst. Eine zu starke Fokussierung auf das glücklich werden (wollen, müssen, …) kann unglücklich machen. Besonders dann, wenn es eine starke Diskrepanz zwischen dem Ist-Zustand und dem Soll-Zustand (so würde ich gerne leben, so würde ich mich gerne fühlen) gibt.

Wenn du weitere Inspirationen zum Thema, was glückliche Menschen auszeichnet bzw. was glückliche Menschen von unglücklichen unterscheidet, suchst, dann interessieren dich vielleicht auch die folgenden Blog-Artikel:

• Glücksaktivitäten für mehr Glück im Leben (Listen) (eine übersichtliche Inspirationsliste)
• Wege zum Glück: Die 20 besten Glücksstrategien (mit ausführlicher Vorstellung wissenschafltich untersuchter Glücksstrategien)
• „Warum bin ich nicht glücklich?“ (eine Auflistung möglicher Glücksfresser und -hindernisse)
• 100 Fragen zum Glück: Für mehr Wohlbefinden & Lebensfreude (diese Fragen können dabei helfen, dir bewusster darüber zu werden, was du unter Glück verstehst und wie du es steigerst)

Wenn du dich für Fachbücher zum Thema Glück interessierst, empfehle ich dir folgenden Artikel: 10 Fachbücher zum Thema Glück.

Foto: Pixabay