Grüne Kleeblätter als Illustration des Themas Glück
Diesen Beitrag teilen

Glück hat viele Gesichter – von kleinen Momenten der Freude bis hin zu einem erfüllten, guten Leben. In diesem Artikel erfährst du mehr über die verschiedenen Arten des Glücks, darunter: Zufallsglück, Empfindungsglück und eudaimonisches Glück. Entdecke, wie vielfältig das Konzept von Glück sein kann!

Glück ist ein Thema, das wohl jeden Menschen bewegt. So wie Menschen unterschiedlich sind, sind es auch die Erscheinungsformen und Konzepte des Glücks. Einige verstehen unter Glück einen flüchtigen Moment der Freude, tiefe Zufriedenheit oder aber ein erfülltes, sinnhaftes Leben. Verschiedene Kulturen, Epochen, Philosophien, die moderne Psychologie sowie weitere Wissenschaftszweige bieten unterschiedliche Glückskonzepte, die teilweise unvereinbar miteinander sind. Von Zufallsglück über Empfindungsglück bis hin zum eudaimonischen Glück – die Formen und Arten des Glücks sind ebenso vielfältig wie faszinierend.

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Glücksarten. Hier schon einmal ein Überblick:

Infografik Arten des Glücks nach Dauer und Erregungslevel
Infografik: Verschiedene Arten des Glücks nach Dauer und Intensität / Erregungslevel geordnet ((c) Martens)

Zufallsglück beschreibt das unverhoffte Glück, das durch äußere Umstände oder Zufälle entsteht. Es meint ein Glück haben – im Gegensatz zum glücklich sein. Ein bekanntes Beispiel ist der Gewinn im Lotto oder das spontane Finden eines verlorenen Gegenstands.

In der Psychologie wird Zufallsglück oft als eine Form des „externen Glücks“ betrachtet, da es nicht von inneren Einstellungen oder bewussten Handlungen abhängt, sondern durch das Leben selbst „geschenkt“ wird. Wir sind quasi passive Empfänger und auf das Schicksal und glückliche Fügung (Fortuna) angewiesen.

Viele Sprachen kennen Begriffe für das Zufallsglück. Beispielweise im Englischen beschreibt „fortune“ (in leicht anderer Weise als luck) sowohl das zufällige Glück als auch materiellen Reichtum, während das Französische „chance“ oft mit Glück im Sinne von Gelegenheit oder günstigen Umständen gleichgesetzt wird (vgl. quelle chance!). Das spanische „suerte“ kann sowohl Glück als auch Schicksal bedeuten.

Zufallsglück illustriert am Beispiek eines Würfelspiels

Viele philosophische Glückskonzeptionen spielen die Bedeutung des Zufallsglücks und äußerer, nicht vollständig kontrollierbarer, Glücksfaktoren herunter und betonen die teilweise oder vollständige Beeinflussbarkeit des Glücks. So etwa Stoiker wie Epiktet, die hierbei auch von Adiaphora (Indifferentes) sprechen.

Ähnliches gilt auch für die inzwischen inflationäre Ratgeber-Industrie rund um das Thema Glück und Wohlbefinden. Ein wahrscheinlich unterschätzter Aspekt des Zufallsglücks, der jedoch wissenschaftlich gut erforscht ist, stellt unsere genetische Disposition dar. Demnach können nicht alle Menschen im gleichen Ausmaß Glück empfinden, es gebe einen so genannten Set-Point (individuelles Glückslevel).

Nachfolgend beschreibe ich verschiedene Glücksformen, die sich unter dem eher populärwisenschaftlichen Begriff Lebensglück zusammenfassen ließen. Hier spielen nun nicht mehr nur kontingente (zufällige) Faktoren eine Rolle (wie in „Glück haben“), sondern Fokus ist das „glückliche Leben“ oder „glücklich sein“ – gleich, ob kurz- oder langfristig.

Empfindungsglück bezieht sich auf Momente der Freude und des Genusses, etwa beim Erleben der Natur, beim Hören schöner Musik oder durch kulinarische Genüsse. Also: Das positive Empfinden steht im Mittelpunkt. Es ist ein von innen erlebtes, subjektives Glück. Manchmal wird es alltagssprachlich als Wohlfühlglück bezeichnet.

Der hedonistische Ansatz, wie ihn etwa der antike Philosoph Aristipp vertrat, fokussiert sich genau auf diese Art des Glücks (hedonisches oder hedonistisches Glück). In der Gegenwart betonen Psychologen, dass solche Genussmomente wichtige Bausteine eines glücklichen Lebens sind, auch wenn sie nur von kurzer Dauer sind. Oft ist dann auch von einem Momentglück die Rede. Empfindungsglück sei demnach eher flüchtiger Natur, lasse sich jedoch durch bestimmte Techniken und Strategien beeinflussen oder widerfahre uns teilweise durch Zufall (s. o.).

In der Wissenschaft ist bevorzugt vom so genannten subjektiven Wohlbefinden die Rede.

Empfindungsglück sollte meines Erachtens nicht mit Zufriedenheit verwechselt werden.

Vertiefende Artikel zum Thema Empfindungsglück sind zum Beispiel:

Genusserleben in Form einer Massage, Rücken

Subjektives Wohlbefinden (SWB) ist ein zentraler Begriff in der modernen Glücksforschung und bezieht sich auf das persönliche Empfinden von Zufriedenheit und Lebensqualität. Der Begriff stellt wohl auch eine Verlegenheitslösung dar, nicht von dem durch weit über 2000 Jahre Geistesgeschichte enorm aufgeladenen Begriff des Glücks (happiness) verwenden zu müssen.

SWB wird häufig durch die subjektive Bewertung des eigenen Lebens und das Ausmaß an positiven sowie unangenehmen/negativen Gefühlen gemessen. Forscher wie Ed Diener, quasi einer der Begründer der modernen Wohlfühlforschung, betonen, dass SWB mehr umfasst als nur Glücksmomente – es geht auch um die allgemeine Lebenszufriedenheit und die langfristige emotionale Ausgeglichenheit. SWB ist mit dem Empfindungsglück also eng verwandt, aber nicht identisch.

Menschen mit hohem subjektivem Wohlbefinden berichten oft von positiven Beziehungen, einem sinnhaften Leben und einem hohen Maß an persönlichem Wohlstand.

Viele Menschen setzen Glück mit einem Gefühlszustand gleich („Glücksgefühle“). In meinem Artikel Ist Glück ein Gefühl? argumentiere ich dafür, Glück nicht bloß als ein Gefühl (wie beispielsweise Freude oder Stolz) aufzufassen. Positive Gefühle sind meiner Meinung nach eher „Begleiter“ des Glücks.

Das Erfüllungsglück – ein uneinheitlicher und schwer zu definierender Begriff – entsteht z. B. durch das Erreichen von Zielen und das Bewältigen von Herausforderungen. Ich würde vor dem Hintergrund meiner persönlichen Glückskonzeption ergänzen: durch die Befriedigung grundlegender Bedürfnisse des Menschen.

Wenn es um Erfolge geht, könnte man vielleicht auch (etwas künstlich) von einem Erfolgsglück sprechen: wenn uns etwas gelingt (ein Ziel erreichen), wir etwas schaffen, eine Leistung erbringen. Es klingt an in Redensarten wie „jeder ist seines Glückes Schmied“ oder dem Begriff „glücken“.

Erfüllungsglück wird oft mit einem Gefühl des Stolzes oder der Selbstwirksamkeit verbunden. Der Psychologe Martin Seligman hebt in seinem Konzept des „PERMA-Modells“ neben positiven Gefühlen u. a. auch die Bedeutung von Zielerreichung (achievement, mastery, competence) und Sinn (meaning) als zentrale Elemente des Glücks hervor. Diese Form des Glücks sei langfristiger und verstärke das Gefühl von Selbstbestimmung und innerem Wachstum.

Verwandt mit dem Erfüllungsglück, aber nicht identisch, ist das nachfolgend beschriebene eudaimonische Glück.

Die Eudaimonia (in etwa: von einem guten Geist beseelt sein), ein Begriff aus der antiken griechischen Philosophie, bezieht sich auf das Glück, das aus einem im weitesten Sinne tugendhaften, guten Leben entsteht.

Aristoteles sah die Eudaimonia als höchstes Gut und Strebensziel des Menschen und setzte sie mit einer der Tugend gemäßen Tätigkeit der Seele gleich. In der so genannten Positiven Psychologie wird diese Glücksform zunehmend als Ergänzung zum Empfindungsglück bzw. hedonischen Glück verstanden, da sie, grob gesprochen, auf Sinn und Langfristigkeit ausgerichtet ist (s. o.: Erfüllungsglück).

Im Glücksquellen-Blog findest du zahlreiche vertiefende Artikel zu einzelnen eudämonistischen Glückskonzeptionen, zum Beispiel:

Menschen sind soziale Wesen, und aufgrund unseres Bedürfnisses nach Bindung ist unser Glück eng mit unseren Beziehungen zu anderen verbunden. Ob in der Familie, in Freundschaften oder romantischen Partnerschaften – das Beziehungs- bzw. Bindungsglück entsteht u. a. durch Nähe, Vertrauen und Unterstützung.

Forschungsergebnisse einer berühmten Harvard-Studie zeigen, dass stabile und erfüllte Beziehungen ein entscheidender Faktor für ein glückliches und gesundes Leben sind. Somit verdient das Beziehungsglück auch einen eigenen Abschnitt, wenngleich es sich wohl dem Erfüllungsglück zuordnen ließe.

Glückliches Paar geht spazieren

Der Flow-Zustand (wörtlich: Fließen, Fluss), z. B. beschrieben von Mihály Csíkszentmihályi in seinem Buch Flow: Das Geheimnis des Glücks, ist eine besondere Art des Glücks. Flow entsteht, wenn wir so in eine Tätigkeit vertieft sind, dass wir die Zeit vergessen und vollkommen im Moment aufgehen. Dieser Zustand wird oft als ultimative Form der intrinsischen Motivation beschrieben und ist aus naheliegenden Gründen besonders wertvoll für Kreative, Sportler oder Menschen, die mit Leidenschaft an einer Aufgabe arbeiten.

Diese Unterscheidung stammt begrifflich von mir selbst und orientiert sich an dem psychologischen Konzept der Annäherungs- und Vermeidungsziele sowie dem Streben nach Seelenruhe (Ataraxie) im Epikureismus, der Stoa und bei den Skeptikern.

Meine Beobachtung: Glücklich kann machen, etwas als wertvoll/gut Beurteiltes anzustreben oder zu erreichen (Annäherung), oder aber etwas Unangenehmes zu vermeiden oder abzuwenden (Vermeidung). Hier geht es im weitesten Sinne um die Befriedigung der Grundbedürfnisse Lustgewinn und Unlustvermeidung. Jeweils kommt es zu einem positiven Erregungszustand (Freude oder Erleichterung).

Daneben gibt es aber auch noch einen Zustand der Nichterregung, die vielleicht als Folge des Annäherungs- oder Vermeidungsglücks aufgefasst werden könnte, als eine Art psychischer Sättigungszustand, eine innere Balance (Balanceglück) und Seelenruhe.

Glück kann demnach mit unterschiedlichen psychischen Erregungsleveln einhergehen, analog wie Gefühle intensiver oder weniger intensiv sein können (bis hin zur psychischen Indifferenz/Neutralität). Hierdurch lassen sich vielleicht unterschiedliche, auf den ersten Blick unvereinbare, Glückskonzeptionen miteinander vereinbaren.

Das Verständnis von Glück variiert weltweit stark – teilweise existiert das Konzept nicht einmal –, wobei westliche und östliche Kulturen oft unterschiedliche Schwerpunkte setzen.

In westlichen Gesellschaften wird Glück (oder Wohlbefinden) häufig eher als individuelles Ziel betrachtet, das etwa durch persönliche Erfolge, Konsum und die Verwirklichung eigener Wünsche bzw. Selbstentfaltung und -optimierung erreicht wird.

Modelle wie das bereits beschriebene hedonische Glück, das auf unmittelbarem Genuss bzw. Lustgewinn basiert, sind hier weit verbreitet. Auch das Konzept des „Glücklichseins durch Leistung“ („Leistungsglück“) ist in vielen westlichen Kulturen tief verwurzelt, wo Erfolg, materieller Wohlstand und Status häufig als Maßstab für ein erfülltes Leben gelten.

Im Gegensatz dazu betonen u. a. viele (wenngleich nicht alle) östliche Glückskonzepte spirituelle und gemeinschaftliche Dimensionen des Glücks. Der Buddhismus beispielsweise lehrt – sehr verinfacht gesprochen –, dass wahres Glück nicht in äußeren Besitztümern oder Zufällen liegt, sondern in der inneren Ruhe und der Überwindung von Begierden und Anhaftungen. Glück wird hier als Zustand der Erleuchtung und des Gleichgewichts verstanden, der durch Achtsamkeit, Meditation und ein Leben im Einklang mit den Prinzipien des Dharma erreicht wird.

Im Zeitalter der Globalisierung ist eine krude Ost-West-Differenzierung (oder neuerdings Nord-Süd) allerdings diskutabel. Daher möchte ich abschließend noch einige eher (einzel-)kulturell geprägte Glücksbegriffe und Verwandtes vorstellen.

  1. Ikigai (Japan): Das japanische Konzept „Ikigai“ bedeutet frei übersetzt „Grund des Lebens“, „Lebenszweck“ oder „das, wofür es sich zu leben lohnt“. Ikigai entsteht, wenn Leidenschaft, Talente, gesellschaftliche Bedürfnisse und Belohnung miteinander in Einklang stehen. Es geht darum, einen tiefen Lebenszweck zu finden, der zu Erfüllung und Motivation im Alltag führt.
  2. Hygge (Dänemark): „Hygge“ steht – stark runtergebrochen – für Gemütlichkeit, Geborgenheit und das Genießen von einfachen, harmonischen Momenten, oft in Gesellschaft von Familie oder Freunden.
  3. Lagom (Schweden): „Lagom“ bedeutet in etwa „nicht zu viel, nicht zu wenig, sondern genau richtig“ (eine Art goldene Mitte) und repräsentiert ein ausgewogenes, nachhaltiges und maßvolles Leben.
  4. Ubuntu (Südafrika): „Ubuntu“ bedeutet sehr frei übersetzt: „Ich bin, weil wir sind“ oder „Gemeinsinn“. Betont werden Gemeinschaft, Verbundenheit und Mitgefühl als zentrale Elemente für ein glückliches Leben.
  5. Sukha (Buddhismus): Im Buddhismus steht „Sukha“ in etwa für dauerhaftes, inneres Glück, das durch Achtsamkeit, Weisheit und das Überwinden von Leiden erreicht wird.
  6. Pura Vida (Costa Rica): „Pura Vida“ bedeutet „reines Leben“ und ist ein Ausdruck für Lebensfreude, Dankbarkeit und Gelassenheit, auch im Einklang mit der Natur.
  7. Joie de Vivre (Frankreich): „Joie de Vivre“ steht für die Lebensfreude und beschreibt vor allem das bewusste Genießen von Essen, Kunst und gemeinsamen Momenten. Mehr erfahren: Was ist Lebensfreude und wie lässt sie sich steigern?
  8. Wabi-Sabi (Japan): „Wabi-Sabi“ ist ein japanisches ästhetisches Konzept, das gewissermaßen die Schönheit im Unvollkommenen, Vergänglichen und Unregelmäßigen feiert. Es betont die Wertschätzung von Einfachheit, Natürlichkeit und der Vergänglichkeit des Lebens.
  9. Kanyini (Australien): Kanyini ist ein Begriff aus der Kultur der australischen Aborigines und beschreibt das Prinzip der Verbindung und Verantwortung gegenüber Familie, Land und spirituellen Werten. Es betont die Bedeutung von Gleichgewicht und Harmonie, sowohl innerhalb der Gemeinschaft als auch im Einklang mit der Natur.
  10. Ayurnamat (Inuit): „Ayurnamat“ steht für eine besondere Philosophie der Gelassenheit und Akzeptanz, die in etwa besagt, dass es keinen Sinn hat, sich über Dinge zu sorgen, die man nicht ändern kann. Mehr erfahren: Ayurnamat – ein Umgang mit dem Schicksal
  11. Keyif (Türkei): „Keyif“ beschreibt das bewusste Genießen des Augenblicks, sei es bei einer Tasse Tee, in der Natur oder in geselliger Runde. Mehr erfahren: Keyif – die Kunst des gut gelaunten Nichtstuns
  12. Meraki (Griechenland): „Meraki“ bedeutet, etwas mit Liebe und Hingabe (Herzblut) zu tun, so dass es ein Stück der eigenen Seele widerspiegelt. Mehr erfahren: Meraki – mit ganzem Herzen
  13. Gökotta (Schweden): „Gökotta“ bezeichnet das frühe Aufstehen, um die Natur zu genießen und den Vogelgesang in der Morgenstille zu hören – ein Moment des Friedens und Glücks. Mehr erfahren: Gökotta – vom Glück des frühen Morgens
  14. Villasukkapäivä (Finnland): „Villasukkapäivä“ bedeutet wörtlich „Wollsockentag“ und steht für einen gemütlichen Tag zu Hause, an dem man ohne Verpflichtungen zur Ruhe kommt und sich entspannt. Mehr erfahren: Zeit für einen Wollsockentag! (Villasukkapäivä)

Alle vorgestellten Begriffe sind schwer zu übersetzen und haben Anklänge, die bei einer Übersetzung verlorengehen. Dennoch finde ich die Konzepte sehr inspirierend.

Kennst du noch weitere Arten und Formen des Glücks, die ich nicht in diesem Artikel vorgestellt habe? Dann teile sie doch unten in den Kommentare und inspiriere andere!

Fachliteratur zum Thema Glück stelle ich auch ausführlich hier vor: 10 Fachbücher zum Thema Glück.

Csíkszentmihályi, M. (1990). Flow: The psychology of optimal experience. Harper & Row.

  • Dieses inzwischen klassische Werk beschreibt das Konzept des Flow-Zustands und erklärt, wie Menschen durch völliges Aufgehen in Tätigkeiten tiefes Glück erfahren können. Es ist auch auf deutsch verfügbar.

Diener, E., & Biswas-Diener, R. (2008). Happiness: Unlocking the mysteries of psychological wealth. Wiley-Blackwell.

  • Die Autoren untersuchen das subjektive Wohlbefinden und verschiedene Aspekte des Glücks, einschließlich der Rolle von sozialen Bindungen und persönlichen Zielen.

Hayes, M. C. (2019). Atlas of Happiness: 50 Glücksgeheimnisse aus aller Welt. Knesebeck.

  • Dieses Buch bietet einen Überblick über kulturspezifische Konzepte des Glücks.

Seligman, M. E. P. (2012). Flourish: A visionary new understanding of happiness and well-being. Atria.

  • Martin Seligman beschreibt das Konzept des „Flourishing“ (Gedeihen, Aufblühen) und erklärt, wie Menschen durch die Positive Psychologie tiefes und langanhaltendes Glück erfahren können. Es wurde auch ins Deutsche übersetzt.

Aristoteles. (2017). Nikomachische Ethik (Meiner Philosophische Bibliothek, übersetzt und herausgegeben von E. Rolfes, 3. Auflage). Meiner Verlag.

  • Aristoteles‘ klassische Philosophie des Glücks, insbesondere das Konzept der Eudaimonia wird in diesem Werk detailliert erläutert und bildet eine Grundlage für moderne Diskussionen über Glück. Mehr dazu in meinem Artikel: Glück bei Aristoteles.

Frankl, V. E. (1946). Man’s search for meaning. Beacon Press.

  • Dieses Buch beschäftigt sich mit dem Konzept des Glücks aus der Perspektive des Sinns, wobei Frankl beschreibt, wie die Suche nach Bedeutung und Zweck/Sinn das wahre Glück ermöglicht. Es ist auch auf deutsch erschienen.

Huta, V., & Waterman, A. S. (2014). Eudaimonia and its distinction from hedonia: Developing a classification and terminology for understanding conceptual and operational definitions. Journal of happiness studies, 15, 1425-1456.

  • In diesem Artikel wird das Konzept der Eudaimonia im Vergleich zum hedonischen Glück analysiert und eine neue Messmethode für das Wohlbefinden vorgestellt.
Was ist Glück?

Glück ist ein mehrdeutiger Begriff ohne einheitliche Definition. Je nach Konzeption dauert es nur kurz an (Momentglück) oder länger. Es wird meist eine subjektive (Empfindungsglück) von einer objektiven Ebene (Erfüllungsglück) unterschieden. Kontrovers ist, ob Glück ein Gefühl darstellt. Abzugrenzen ist es von der Zufriedenheit.

Welche Formen des Glücks gibt es?

Es gibt zahlreiche Formen bzw. Arten des Glücks. Hierzu zählen insbesondere: das Zufallsglück, Lebensglück, Empfindungsglück (hedonisches Glück), Erfüllungsglück, subjektive Wohlbefinden, eudaimonische Glück und Flow-Erleben.

Was ist Zufallsglück?

Zufallsglück bezeichnet das unverhoffte Glück, das durch äußere Umstände oder glückliche Fügungen entsteht, ohne dass es durch eigenes Handeln beeinflusst wird. Typische Beispiele sind ein Lottogewinn oder das spontane Finden eines verlorenen Gegenstands.

Was ist Empfindungsglück?

Empfindungsglück beschreibt Momente intensiver Freude und Genuss, etwa beim Erleben von Natur, Musik oder kulinarischen Highlights. Es handelt sich um subjektives, von innen erlebtes Glück, das oft als „Wohlfühlglück“ bezeichnet wird.

Was ist Erfüllungsglück?

Erfüllungsglück entsteht durch das Erreichen von Zielen, das Bewältigen von Herausforderungen oder die Befriedigung grundlegender Bedürfnisse. Es wird oft mit Gefühlen wie Stolz, Selbstwirksamkeit und persönlichem Wachstum verbunden.

Was ist Flow-Erleben?

Flow beschreibt einen Zustand völliger Vertiefung und Hingabe an eine Tätigkeit, bei dem das Gefühl für Zeit und Umgebung verblasst. Dieser Zustand tritt auf, wenn Herausforderung und Fähigkeit perfekt ausbalanciert sind, wie es der Psychologe Mihály Csíkszentmihályi in seiner Forschung gezeigt hat.

Welche berühmten Philosophen haben sich mit dem Glück beschäftigt?

Zahlreiche Philosophen haben sich mit dem Konzept des Glücks auseinandergesetzt und dabei unterschiedliche Perspektiven entwickelt. Bekannte Positionen stammen u. a. von Platon, Aristoteles, Epikur, Seneca, Epiktet, Augustinus, Thomas von Aquin, Kant, Mill, Schopenhauer, Nietzsche und Nussbaum.

Was ist subjektives Wohlbefinden?

Subjektives Wohlbefinden bezeichnet die persönliche Wahrnehmung und Bewertung des eigenen Lebens und wird in der Forschung heute oft als zentraler Glücksbegriff verwendet. Es umfasst sowohl emotionale Aspekte, wie positive Gefühle und die Abwesenheit negativer Emotionen, als auch kognitive Aspekte, wie die allgemeine Lebenszufriedenheit. Dieser Ansatz ist in der Psychologie weit verbreitet, da er eine messbare und individuelle Perspektive auf das Glück bietet.

Fotos: Pixabay

Diesen Beitrag teilen
  • André Martens, Glücksquellen

    André Martens ist studierter Philosoph und Psychologe mit mehrjähriger Erfahrung im Bereich der klinischen Psychologie. Er ist der Gründer des Blogs gluecksquellen.de. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich privat und professionell mit dem Thema Glück.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner